In Innsbruck studiert

Dauer

28. September 2019 – 3. Mai 2020

Kurztext

Südtiroler Studierende erinnern sich

Geschichten, Gegenstände und Gedanken in Erinnerung an die Studienjahre in Innsbruck, eine Hommage an die Universität Innsbruck anlässlich ihres 350-Jahr-Jubiläums.

Langtext

2019 feiert die Universität Innsbruck ihr 350-Jahr-Jubiläum mit einem breitgefächerten Jahresprogramm. Eröffnet wurde es am 31. Januar mit der Uraufführung von "unifie" der Südtiroler Komponistin Manuela Kerer im Kongresshaus Innsbruck. Wie Manuela Kerer, die gleich in doppelter Hinsicht ein Kind der Universität Innsbruck ist und neben ihrem Kompositionsstudium sowohl in den Rechtswissenschaften als auch in Psychologie promovierte, blieben viele Südtirolerinnen und Südtiroler auch nach Abschluss ihres Studiums fachlich und emotional mit der Universität Innsbruck verbunden.

Von den aktuell insgesamt 12.500 Südtiroler Studierenden in Italien und Österreich studieren etwa 3600, also gut ein Drittel an der Universität Innsbruck. Was die Universität Innsbruck so beliebt macht unter Südtirols Studierenden und welche die prägendsten Erinnerungen an die dortige Studienzeit sind, mit diesen Fragen beschäftigt sich das partizipative Ausstellungsprojekts „In Innsbruck studiert. Südtiroler Studierende erinnern sich“. Mithilfe von Medienaufrufen und Mundwerbung sammelte das Landesmuseum Festung Franzensfeste  im Zeitraum eines halben Jahres persönliche Objekte und Erinnerungen. Aus den zahlreichen Rückmeldungen wurden schließlich 40 „Objekte“ ausgewählt, die mit ihren Geschichten das Studentenleben in Innsbruck in besonderer Weise darstellen.

In 15 Räumen und Themen gegliedert versammelt die Ausstellung Gegenstände, Geschichten und Gedanken und wirft Schlaglichter auf wichtige Ereignisse der Geschichte, die Südtirol mit der Universität Innsbruck verbindet. Von Die Grenze überwinden über Anders wohnen, Prüfungen bestehen, Frauen-Power bis zu Sich für andere engagieren und In Würde abschließen reichen die Themen, zu denen unterschiedlichste Erinnerungsstücke zugeordnet wurden. Vom Foto des wöchentlichen gemeinsamen Abwaschs in der WG-Küche über das Statement zur eigenen politischen Aktivität als Vorsitzende der Südtiroler HochschülerInnenschaft bis hin zur Ledertasche, mit der Lebensmittel über den Brenner geschmuggelt wurden, dem Präparat einer ladinischen Spinnenart, die während des Studiums entdeckt wurde, der Museumsleihgabe eines Randleistenbeils aus der Bronzezeit oder dem Tagebuch einer archäologischen Exkursion in den Irak findet sich hier so ziemlich alles, was sich aus den Tiefen und Untiefen von Gedächtnissen und Dachböden hervorholen ließ. 

Das älteste Dokument in der Ausstellung ist die Diplomurkunde von Maria Huber aus Pfunders, die 1897 ihre Ausbildung zur Hebamme auf der Medizinischen Fakultät Innsbruck abschloss. Die jüngste Teilnehmerin die 1996 geborene Ania Viero aus Bozen, Landesmeisterin im Poetry Slam 2018 und im 4. Jahr Lehramtsstudentin in Innsbruck. Ihre Video-Performance Anonyme kinderabhängige Eltern im ersten Raum verleiht der Ausstellung einen fulminanten Auftakt. Augenzwinkernd und nostalgisch geht es auch durch den Rest der Schau, die die Besucher*innen einlädt, sich an die eigene Studienzeit bzw. an Berichte und Klischees zum Studentenleben zu erinnern und darüber ins Nachdenken und Schmunzeln zu geraten.

 

Ein partizipatives Ausstellungsprojekt kuratiert von: Antoinette Bader, Esther Erlacher, Beat Gugger, Cornelia Hasler, Christian Terzer und Alma Vallazza

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