100 Jahre Einsamkeit

Kurztext
Themenführung zur Oberen Festung und zum Bunker Nr. 3
Langtext
1839, vor 180 Jahren, wurde Stein auf Stein, eines der modernsten Sperrwerke Europas, die Franzensfeste, fertiggestellt. Ihre militärstrategische Bedeutung und also ihre Rechtfertigung hatte sie zu diesem Zeitpunkt bereits verloren. Der enorme Aufwand und die horrenden Kosten (2,6 Millionen Gulden = rund 55 Millionen Euro) – umsonst. Die riesige Festung war fortan nur mehr als Depot von Nutzen und erstarrte über eineinhalb Jahrhunderte im Dornröschenschlaf einer streng bewachten Militäranlage. Im gleichen Zeitraum blieb in Politik, Gesellschaft und Technik hingegen kaum ein Stein auf dem anderen. Die Veränderungen machten Angst und produzierten bei vielen Menschen ein rückwärtsgewandtes Denken und Handeln. Nährboden für populistisch simple Lösungsvorschläge. Imperiales Gehabe und abstruse Nationalismen führten in Folge zu zwei grausamen Weltkriegen. Steinerne Festungen wurden durch Bunker aus Stahlbeton ersetzt. Sperren, die schon aus militärischer Sicht als „Bollwerke menschlicher Dummheit“ bezeichnet wurden. Und heute? Globalisierte Wirtschaftsstrukturen produzieren erneut gewalttätige Interessenskonflikte und behindern eine nachhaltige Entwicklung und ein friedliches Zusammenleben der Menschen. Festungen und Bunker sind heute durch virtuelle Sperren ersetzt. Und wieder streben Populisten aller Couleurs die Lufthoheit an. Nicht nur über den Stammtischen, sondern in Politik, den Medien und in den sozialen Netzwerken.
Zielgruppe: Gruppenführung für Erwachsene und Schulklassen
Wegverlauf: Über die historische Treppe zur Oberen Festung und zum Bunker Nr. 3
Dauer: 2,5 Stunden
Sprache: deutsch
Referent: Uwe Ringleb
Kosten: für Gruppen ≤ 20 Personen: 100 € + Eintrittspreis; für Gruppen ≥ 20 Personen: 5 € pro Person + Eintrittspreis
Wichtiger Hinweis: Die Teilnehmenden werden gebeten, angemessene Kleidung und gutes Schuhwerk zu tragen.
Anmeldung: Zur Buchungsanfrage