Unter dem heurigen Motto „Museen – Zukunft lebendiger Traditionen“ fand der Internationale Museumstag in der Franzensfeste wie in 52 weiteren Südtiroler Museen am Sonntag, 19. Mai statt. Das Museum konnte an diesem Tag von 10 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt besucht werden. An die insgesamt 850 Besuchende nahmen trotz trübem Wetter an den 15 kostenlos angebotenen Rundgängen von der Unteren in die Mittlere und Obere Festung und zum Bunker Nr. 3, den zwei Kreativworkshops und am Figurentheater teil.

Dem Motto folgend richtete das Landesmuseum Festung Franzensfeste seinen Fokus heuer auf das silberne, steinerne Gewand der Festung und ging in seinem Programm der Faszination und Bedeutung des Steins früher und heute nach.

250.000 Kubikmeter Granit aus Pfalzen und Spinges wurden in den Jahren 1833 bis 1838 für die Errichtung der Festung herangeschafft und von spezialisierten Steinmetzen aus Oberitalien und insgesamt 4500 Handlangern aus dem gesamten k.k.-Gebiet verarbeitet. Heute wird in ähnlichen Ausmaßen Granit in den Baustellen des Brennerbasistunnels rund um die Franzensfeste abgebaut. Der Infopoint und die Beobachtungsstelle des BBT befinden sich in der Franzensfeste.

Für den in Brixen wohnhaften Steinbildhauer Markus Gasser stellt das harte Gestein des Granits eine besondere Herausforderung dar, der er sich seit vielen Jahren stellt. Er stellte vor Ort eine Skulptur aus und zeigte an Steinblöcken aus Granit und Marmor, wie man dieses Material bearbeitet. Mit großer Begeisterung versuchten sich unter der Anleitung des Künstlers den ganzen Tag über Klein und Groß, ausgerüstet mit Schutzbrille, Hammer und Meißel, als Bildhauerinnen und Bildhauer.

Parallel dazu fand ein zweisprachiger Workshop für von Mirjiam Heiler statt. Die TeilnehmerInnen, vorwiegend Kinder mit ihren Eltern, waren eingeladen an einer partizipativen Installation mitzuwirken und in die Rolle des Bauherrens, der Baufrau zu schlüpfen. Die Ergebnisse der phantastischen Bauwerke können sich sehen lassen!

Ab 16 Uhr durften Kinder ab 4 Jahren im Figurentheater „Schnrps krps drps. Reise zu den bachkrontischen Inseln“ von und mit Sabine Hennig und Saskia Vallazza über eine strickende Schildkröte, einen verkaterten Kater oder schaumschlagende Bienen schmunzeln. Alles bestand in diesem lustigen und farbenfrohen Stück aus bunter Wolle, auch die steinernen Behausungen samt ihrer seltsamen BewohnerInnen.

Um den kleinen und großen Hunger & Durst zwischendurch kümmerte sich das Team der Black Box.
Hausgemachtes Natureis gab es von Andrea & Co.