Grenzen und Grenzerfahrungen sind die großen Themen, mit denen sich die beiden Kunstschaffenden Julia Bornefeld und Michael Fliri in der Franzensfeste in ihren Arbeiten auf Leinwand, Fotografien, Videoinstallationen und Skulpturen auseinandersetzen.

Julia Bornefeld hat im Winter 2017 mehrere Monate in einem Atelier auf der Festung gearbeitet. Die Theorie der morphischen Felder des Biologen Rupert Sheldrake, die sich zwischen Entwicklungsbiologie und Parapsychologie bewegt und besagt, dass sich Organismen gegenseitig durch ihre bloße Anwesenheit beeinflussen, war ihr dabei Leitsatz und Programm. In den vor Ort entstandenen Werkserien ließ sich die Künstlerin von den starken Eindrücken, die der Ort Franzensfeste auf sie ausgeübt hat, leiten und versuchte, diese möglichst unmittelbar in ihre Arbeiten einfließen zu lassen. Entstanden sind mehrere Werkserien mit dem Titel "Morphic Fields", die sie in der Ausstellung mit bereits bestehenden und für die Ausstellung adaptierten Installationen kombiniert.

Auch Michael Fliri nutzt die Festung als Habitat für seine chimären Schöpfungen. Masken und ihre unterschiedlichen Funktionen und Bedeutungen sind ein wiederkehrendes Thema in seinen Arbeiten. Der Hohlraum, die Leerstelle zwischen Maske (Hülle) und Körper steht dabei im Mittelpunkt: wo hört der Mensch auf und wo beginnt die Welt? Für dieses Übergleiten in unterschiedliche Zustände entwickelt der Künstler magische Szenerien, die er in der Ausstellung variantenreich mit Installationen unterschiedlicher Kunstformen (Fotografie, Skulptur, Video) erprobt.