TTT – tanto, tantissimo, ma non troppo…

Dauer

22. Mai - 13. Juni 2021

Kurztext

Produkte für den Museumsshop der Festung Franzensfeste.

Handwerk neu interpretiert

Langtext

Die Festung Franzensfeste zählt seit 2017 zu den Südtiroler Landesmuseen und empfängt Jahr für Jahr zahlreiche Besucher*innen, die sich für die Geschichte, die baulichen Besonderheiten, die Geheimnisse der Festung und für die Sonderausstellungen des Museums interessieren. Mit der Einrichtung eines Museumsshops innerhalb des großen Museumsareals sollte eine Angebotslücke geschlossen werden. Besucher*innen sollten zur Erinnerung an ihre Besichtigung der größten historischen Anlage Südtirols etwas mitnehmen können, das einerseits hochwertig und nachhaltig hergestellt ist und andererseits aber auch einen regionalen Bezug hat.

Aufgrund dieser Idee entstand im Wintersemester 2018-20219 das gemeinsame Projekt TTT – tanto, tantissimo, ma non troppo mit Studierenden an der Fakultät für Design und Künste der Freien Universität Bozen, unter der Leitung von Prof. Kuno Prey. Die Aufgabe bestand darin, gestalterische Vorschläge für den Museumsshop der Franzensfeste zu erarbeiten und Produkte zu entwickeln, die in Partnerschaft mit in der Region ansässigen Handwerksbetrieben umgesetzt werden können.

Zur Erkundung bestehender Handwerkstraditionen hat jede und jeder Studierende zu jeweils mindestens einem lokalen Handwerksbetrieb Kontakt geknüpft und dessen Arbeit in direkter Anschauung und Auseinandersetzung kennengelernt. Auf diese Weise sollte auch zur stärkeren Verbreitung der Handwerkskultur insgesamt beigetragen und ein Angebot gerade für junge Menschen geschaffen werden, die das Machen und Gestalten im handwerklichen Kontext für sich entdecken.

Überlegt wurde bei diesem Projekt auch, dass ein Museumsshop heute in Richtung eines hochwertigen Angebotes origineller, formschöner Alltagsgegenstände arbeiten sollte, mit dem Ziel der Freude am Gebrauch der Objekte und an ihrer Erscheinung.

Nach eingehender Recherche bezüglich lokaler Traditionen und deren möglicher Neuinterpretierung haben die Studierenden Produkte entworfen, die einerseits Bezüge zur Festung Franzensfeste aufweisen und andererseits in Verbindung zur regionalen Kultur stehen. Die Entwürfe sind darauf ausgerichtet, in Südtirol, im Trentino sowie in Nord- und Osttirol hergestellt zu werden. Inzwischen wurde ein Teil dieser Produkte umgesetzt und ist gemeinsam mit anderen originellen und kleineren Erinnerungsstücken im Museumsshop erhältlich.

In der gleichnamigen Ausstellung ttt – tanto, tantissimo, ma non troppo* werden nun alle Projektergebnisse der Studierenden direkt im Museumsshop präsentiert. Die Ausstellung läuft von Samstag, 22. Mai bis Sonntag, 13. Juni 2021 und ist während der Öffnungszeiten des Museums von Dienstag bis Sonntag jeweils von 10 – 18 Uhr zugänglich.

*Noch ein Wort zum Projekttitel TTT – tanto, tantissimo, ma non troppo (übersetzt viel, sehr viel, aber bitte nicht zu viel): von Karl Valentin ist die Aussage überliefert Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. Nun ist Design nicht mit Kunst gleichzusetzen, aber die Aussage stimmt trotzdem. Gute Produkte - von der ersten Recherche bis hin zur abgeschlossenen Entwicklung - verlangen viel, sehr viel Arbeit. Wenn man aber zu viel hineinsteckt, es übertreibt und es auf Teufel komm raus besonders edel und neu und ungewöhnlich machen will, riskiert das Endprodukt, überladen, kitschig und banal zu werden. Der Titel ist daher Mahnung und Anspruch zugleich.

Studierende: Amedeo Bonini, Lena Bryan, Talita Julie Denniel, Eleonora Gallo, Elena Gemello, Eleonora Ghiretti, Anna Girardi, Silvia Graziani, Ava Hansmann, Laura Janzen, Maria Letizia Mastroianni, Bianca Miori, Fabian Mosele, Chiara Rozzoni, Alin Sellemond, Anna Toso, Sofia Zorzi

Dozenten: Kuno Prey, Produktdesign; Luca Martorano, Technologien und Materialwissenschaften; Hans Leo Höger, Theorien und Ausdrucksformen des Produktdesigns

Gastdozent: Raul Cunca, Experte für lokale Handwerkstraditionen in Portugal, Universidade de Lisboa, Faculdade de Belas-Artes

Ausstellungsgestaltung: Kuno Prey mit Irene Nitz

Grafik: Irene Nitz

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