„Geschichte schreiben mit Objekten“ – Vortrag und Rundgang durch die Ausstellung

Zeitraum

04. Oktober um 16.00 bis 18.00 Uhr

Über die Veranstaltung

Im Rahmen der Ausstellung „Hitler entsorgen. Vom Keller ins Museum“ laden wir herzlich zu einem Vortrag von Paola Boccalatte und Mirco Carrattieri ein. Im Anschluss findet ein Rundgang durch die Ausstellung mit den Kurator*innen Andrea di Michele und Sandra Mutschlechner statt.

Dinge, die nicht vergehen. Mit Objekten Geschichte schreiben

Die Museologin Paola Boccalatte und der Historiker Mirco Carrattieri hinterfragen die Bedeutung von Objekten für die Bewahrung, Erforschung und Vermittlung der Vergangenheit. Objekte stehen traditionell im Mittelpunkt von Disziplinen wie Archäologie und Anthropologie, aber auch der Museologie, obwohl sie heute aus den zunehmend digitalen Museen zu verschwinden scheinen. Gleichzeitig hat die Geschichtswissenschaft begonnen, sie wieder ernst zu nehmen. Ausgehend von ihrem Band über den Widerstand zeigen Boccalatte und Carrattieri, ob und wie man Geschichte mit und anhand von Objekten schreiben kann.


Über da Buch
Scarpe rotte eppur bisogna andar. Una storia della Resistenza in 30 oggetti
(Zerbrochene Schuhe, aber man muss weitergehen. Eine Geschichte des Widerstands in 30 Objekten)

Die „Rückkehr des Objekts” in historischen Museen nach dem multimedialen Rausch, der zu ihrem virtuellen Verschwinden geführt hatte, unterstreicht seinen evokativen Wert, aber damit dieser ein angemessenes Wissen stützt, bedarf es der Intervention eines Spezialisten, der es schafft, sie in einen Kontext zu setzen, wie in den dreißig hier veröffentlichten Datenblättern. So wird die große Vielfalt und der Reichtum der Museen deutlich, die oft klein sind und von privaten Vereinen betrieben werden und sich, wie Paola Boccalatte betont, als „Kulturgemeinschaften” und „Erzählmuseen” verstehen. Die Vertiefung der materiellen Kultur des Widerstands gibt, wie der andere Herausgeber, Mirco Carrattieri, hervorhebt, dessen pluralistischen Charakter wieder: Geschichten von bewaffnetem Widerstand, Deportation, zivilem Widerstand, politischer Opposition, die oft einen hohen Preis hatten, Ausdruck „einer Minderheit, aber einer Massenbewegung, die mit der Vergangenheit verbunden, aber in der Lage war, in die Zukunft zu blicken, dramatisch und zugleich mutig”.
Aus dem Vorwort von Paolo Pezzino

Die Veranstaltung in italienischer Sprache richtet sich an alle Interessierten, der Eintritt ist frei.