LOCKOUT

Online Ausstellung
Mitten im zweiten Lockdown, der auch die Museen zur neuerlichen Schließung zwang, geht die Ausstellung LOCKOUT online. Die Werke der knapp 50 Künstlerinnen und Künstler, die ihre ganz persönliche Perspektive auf den Lockout zeigen, werden hier virtuell erlebbar. Zudem sind alle Interviews des Kurators Heinrich Schwazer, die in der Corona Galerie der Tageszeitung erschienen, hier nachlesbar.
Sobald die Festung wieder ihre Tore für die Besucherinnen und Besucher öffnen darf, ist die Ausstellung noch bis zum 30. Dezember 2020 zu sehen.
Unsichtbare Grenze
Gino Alberti
Diese Kohlezeichnung ist Ende letzten Jahres kurz vor der Ausbreitung des Corona-Virus entstanden.
In gewisser Weise nimmt diese Arbeit in ihrer Thematik bereits eine gesellschaftliche Entwicklung in Zusammenhang mit der Pandemie vorweg. Bei ihrer Entstehung stand der Begriff der Grenze als Ausgangspunkt im Raum. Die Fragen, die sich hierbei auftun, sind existentieller, metaphysischer und symbolischer Natur.
In der Corona Krise erfährt nun ein großer Teil der Menschheit, was ganz konkret Grenzen und Einschränkungen bedeuten. Auch wenn das Virus vor Grenzen keinen Halt macht, so werden wir gezwungen durch physische Distanz eine imaginäre Grenze herzustellen. Die modernen digitalen Kommunikationsmittel ermöglichen es uns in dieser Zeit der eingeschränkten Bewegungsfreiheit einen Großteil der Arbeit im Homeoffice zu verrichten. Dabei erzeugen sie in uns die Illusion, dass Grenzen leicht zu überwinden und Nähe einen Klick weit entfernt seien. Unser Körper, die Quelle unserer Emotionen und Gedanken, ist aber kein kühler Rechner, den man einfach irgendwo in der Besenkammer abstellen kann. Unsere menschliche Natur verlangt nach biologischer und emotionaler Nähe, weil wir ohne diese Berührungen nicht überleben können.
Unter der Maske
AliPaloma
Die Arbeit Unter der Maske thematisiert die Auswirkungen der derzeit notwendigen Schutzmasken auf die menschliche Kommunikation und soziale Interaktion. Großteils erfolgt die Kommunikation nicht-sprachlich, sondern über Mimik, Gestik und Körperhaltung. „Unser Geist richtet sich auf das Gesicht aus wie ein Schmetterling auf eine Blume, denn es verschafft uns eine unbezahlbare Informationsfülle“, schreibt Daniel McNeill in seinem Buch The Face, 1999. Der Mundschutz bedeckt eine wichtige Informationsquelle im Gesicht und verstärkt die soziale Distanz zwischen den Menschen.
Verlassen sie ihre Wohnung nicht
Leonhard Angerer
Diese aus drei Fotografien bestehende Bildserie erinnert an die dunklen Tage des Lockdowns in Brixen.
Eingeklemmt im Lebensfluss
Lois Anvidalfarei
Europa und Amerika reagieren arrogant und besserwisserisch. Mit den weltbesten Gesundheitssystemen sei man auf alles vorbereitet. Ende Februar lassen wissenschaftliche Experten verlauten, das neue Coronavirus sei nicht gefährlicher als eine heftige Grippe. Wenige Tage später brechen in Spitälern in der Lombardei kriegsähnliche Zustände aus. Militärlastwagen transportieren Särge ab, in den Krankenhäusern wird triagiert wie im Krieg. Italien vollzieht den Shutdown, andere europäische Länder reagieren zögerlich auf die Gefahr, manche leugnen sie.
Ohne Titel
Katrin Böge
Allein in Europa waren im März 2020 mehr als 280 Millionen Menschen durch den verhängten Lockdown von der äußeren Realität abgeschnitten und mussten sich plötzlich auf ein Leben in den eigenen vier Wänden und ihr Kernumfeld beschränken. Dieser Umstand veränderte die Wahrnehmung der Außenwelt wie nie zuvor. Katrin Böge setzt sich in der Arbeit mit der menschlichen Fähigkeit des Alleinseins in der Isolation auseinander. In dieser Situation sucht die Künstlerin einen neuen Zugang zu der Konfrontation mit dem inneren Selbst als Momentaufnahme. Ausgangspunkt der Arbeiten bildet die Beschäftigung mit der Frage, wie der Mensch als Individuum die eigene Isolation empfindet und parallel dazu die Außenwelt, die durch eine abstrakt bleibende Verbundenheit aufrechterhalten wird.
Durch die Überlagerung verschiedener Momentaufnahmen auf zwei hintereinander positionierten Glasscheiben verzerrt sich das Raumund Zeitgefüge. So gelingt es der Künstlerin diese Divergenzen auf unterschiedlichen Ebenen zu verbinden. Wie durch ein Fenster wird die Distanz zwischen Beobachter und Beobachteten aufgelöst und ermöglicht dadurch Einsicht in einen Raum, in dem die Zeit stillzustehen scheint. Eine Momentaufnahme verbindet sich mit der Nächsten in einem statisch bleibenden Raum.
FIGLIO
Courtesy Galleria Antonella Cattani Contemporary Art, Bozen/Bolzano
Julia Bornefeld
Ohne Titel
Robert Bosisio
Dieses Porträt zeigt einen anonymen, doch erkennbar asiatischen Menschen. In großem Format, spürbar als Schwarz-Weiß, aber in komplementären Grün-Rotkombinationen gehalten, umhüllt von Unschärfe und Hell-Dunkel-Tönen, erzeugt es eine gewisse erstaunte Melancholie. Es war mir wichtig, in dieser Zeit das Thema Mensch zu verkörpern.
Aloe vera
Jette Christiansen
Bist du gesund und schätzt den Wert deiner Gesundheit? Dann boxe dich durch die harte Kruste (Corona) aller Widrigkeiten durch. Aloe vera, das Symbol für gesundes Leben, macht es dir vor.
Untiteld (big unknowns 1 + 2)
Courtesy Alessandro Casciaro Art Gallery, Bozen/Bolzano
Arnold Mario Dall'O
Vielleicht ist Kunst nur ein Vorwand: ein Stillleben, ein Kirchenaltar, ein Portrait. Alles notwendig um sich dem Unbegreiflichen, Nicht- Sichtbaren, Unaussprechlichen zu nähern.
Tage zählen
Erich Dapunt
Vom Tage zählen zur Hoffnung und zum Licht der Freiheit …
O.T.
Jakob de Chirico
Das Faschingsvirus hat uns gezwungen, die Masken zu tragen.
Das Virus braucht keine, weil es sich bereits als König mit Corona verkleidet hat.
Resonanz
Aron Demetz
Alte Spuren, neue Spuren, hinterlassen Zeichen, Klänge, Töne, Bewegung. Alles ordnet sich … neu.
betterspace
Ulrich Egger
Ein besonderes Angebot. Weite, Entgrenzung und Wohlbefinden.
Wir können es kaum erwarten, Sie in unserem wiedereröffneten Hotel zu begrüßen.
Turmspringerin
Christine Gallmetzer
Es ist berührend wie wir alle jeden Tag aufs Neue ins Ungewisse springen. Das einzig Ehrliche wäre, wenn wir sagen, wir haben keine Lösung für diese Welt und für unsere Definition hier. Das Einzige, was wir haben, sind ganz viele wundervolle hoffnungsvolle Versuche (die scheitern).
Corona und die Kirche
Beate Gantz
Ist die Coronakrise eine Chance für die Kirchen, gerade jetzt zeigen zu können, auf was es bei existenziellen Fragen des Lebens ankommt?
Collage
Eduard Habicher
Es handelt sich um eine Werksgruppe, die entsteht, indem Rauch auf Karton aufgetragen wird, und Elemente aus geformtem und modelliertem Edelstahl eingesetzt werden. Dieser Rauch, der an einigen Stellen dicht, schwarz und deckend, an anderen hingegen vernebelt und durchsichtig ist, wird zur Metapher des Lebens: Der Versuch den Rauch festzuklammern, ihn halten zu wollen, ist wie die Zeit selber festhalten zu wollen, oder einen glücklichen Moment, den fliehenden Augenblick. Er evoziert Sicherheiten, die verrauchen, das Leben, das alles verändert… das „Ganze“ in dauerndem Wechsel. Und trotzdem beharren wir mit unseren Versuchen zu „begreifen“.
Späne aus dem Leben
Eduard Habicher
Kleine Baustahlträger IPE sind wie Hobelspäne aufgerollt und setzen sich mit leichtestem Anstoß in Bewegung. Andere hingegen, diese aus Edelstahl geformt, wiegen sich in prekärem Gleichgewicht. Stabilität und Festigkeit, bedingt durch solides und schweres Material, werden auf spielerische und ironische Art und Weise aufgelöst: Wollen wir uns doch ein bisschen weniger tierisch ernst nehmen und die Gegebenheiten die auf uns zukommen mit größerer Leichtigkeit und einem Lächeln auf uns zukommen lassen. Es ist klar, dass diese Überlegungen nicht nur für die Corona-Virus Zeit gelten, sondern ganz allgemein sind.
Grashang
Jörg Hofer
Das Bild steht für die Durchsetzungsfähigkeit der Natur,
die dem Menschen immer wieder seine Grenzen aufzeigt.
flu(ch)t
Heinz Innerhofer
Noch nie zuvor war es so einfach, so viel zu wissen. Nur… wer lügt? Wer sagt die Wahrheit? Ist es überhaupt möglich, eine Nachricht zu belegen? War es schon immer so? Wissen über die Welt wird zur Glaubenssache. Welcher Quelle kann man vertrauen? Und wie die Hüter all jener einzig wahren Religionen bestehen diejenigen, die Informationen predigen, darauf, allwissend zu sein.
nasty liquid
Wil-ma Kammerer
Böse Säfte, manipulierende Flüssigkeiten sind des Menschen Ingredienzien. In Zeiten wie diesen, sind Körpersäfte sehr begehrt, man testet sie, man prüft sie…
Dies ist kein Virus
aus der Serie Invisible Worlds
Brigitte Mahlknecht
Dass auch Wissen sich epidemisch verbreitet und so wie eine Seuche am besten bekämpft werden kann, wenn man die ersten Infizierten so schnell wie möglich isoliert, – habe ich in einem Artikel über Seelöwen gelesen, die man davon abhalten will, dass sie an Kaliforniens Küste zu viel Lachs fressen.
Diskrete Räume
Brigitte Mahlknecht
On the Process of Shaping an Idea into Form through Mental Modelling #1-3
Sissa Micheli
Der Lockdown ist ein noch nie da gewesenes Ereignis – ein Runterfahren, Einfrieren, Stilllegen, Ausschalten und Isolieren – nur mehr der Atem
bleibt. Und auch der wird hinterfragt. Alles ist arretiert und undefiniert, ist im Ungewissen. Die Arbeiten fungieren als Metapher für das Festhalten des Augenblicks des momentanen Schwebezustandes. Fotografisch eingefangene fliegende Kleidungsstücke fungieren als temporäre Skulputuren, die das dynamische Spiel des Flüchtigen und Vergänglichen symbolisieren. Deuten sie das Unbekannte, Undefinierbare im Mikrokosmischen an? Ein vielschichtiger Zugang ist erwünscht. Letzendlich ist auch der in die Welt geworfene Mensch verletzlich und der Endlichkeit ausgeliefert.
Waltz for an Abandoned Building...
Video-Intervention mit einer Komposition von Marcos Rondon nach Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch
Sissa Micheli
Anhand von Innen- und Außenaufnahmen eines leerstehenden Gebäudes und Geländes dokumentiert die Künstlerin das Gefühl der Isolation des Menschen. Horizontale und vertikale Kamerafahrten tasten auf Foto- und Filmreflektoren die architektonischen Details einer unmittelbar greifbaren Stadt im Umbau ab. Begleitet wird die Choreographie der Bilder von Schostakowitschs Walzer Nr. 2, welcher von dem Soundkünstler Marcos Rondon eigens dafür neu arrangiert
wurde. Der Lärm der Umgebung wird akustisch eingefangen und lässt den Raum und seine Betrachter*innen als Resonanzkörper gegenwärtiger Veränderungen vibrieren.
LR 6,109 EW
Courtesy Alessandro Casciaro Art Gallery, Bozen/Bolzano
Robert Pan
Coronachristus
Franz Pichler
Reaktionsunfähig sind wir in dieser Pandemie gefangen. Man weiß nichts Genaues, wir kennen keine Ursachen. Dem menschlichen Unvermögen wurde die Krone (Corona) aufgesetzt.
Artig zu Hause? + Pasqua con chi vuoi?
Anuschka Prossliner
Wenn sich die Welt auf den Raum zwischen den eigenen vier Wänden beschränkt, zwischen Lust und Unlust, zwischen zu viel Nähe oder zu viel Ferne. Artig zu Hause?
Diva (Idol)
Thomas Riess
Plötzlich erscheint eine unerwartete Macht, die uns mitten im Leben trifft.
. = - (Punkt = Linie)
Klanginstallation 2020, 73’ 40’’
Thomas Riess
In unserer gegenwärtigen Auffassung wird Zeit als konstant linear gemessen und wahrgenommen. Subjektiv ist sie jedoch variabel. Gerade während des Lockdowns hat Zeit für viele eine neue Qualität bekommen. Diese Klanginstallation befasst sich metaphorisch mit der Fiktion des Zeitstillstandes. Ihr liegt der Stopp, genauer das „Hängen“, einer ablaufenden Audio-CD zugrunde, ein zeitlich-akustisches Ready-made, auditiv vorgefunden.
Nach dem Chaosprinzip beleben die mal leiser mal lauter aufflackernden Tonfragmente punktuell immer wieder den Nullpunkt eines akustischen
Zeitablaufes – absolut unsystematisch ohne Regelmäßigkeit und Ordnung. Wie „eingefrorene“ Zeitpunkte stellen diese poetisch das Stocken des zeitlich-linearen Systems dar. Dieses Sounddokument wurde nur leicht modifiziert, sozusagen „akustisch gesäubert“ und zu einem sphärischen Klangbild verändert.
fragment, animal art, wood
Hermann Josef Runggaldier
natural graphic, animal art, wood
Hermann Josef Runggaldier
Social Solo I und Social Solo II
Courtesy Privatsammlung, Brixen/Bressanone
Peter Senoner
Caul - Eigenface - Squint: eine Videotriologie
Berty Skuber
Eine Überlegung oder Reportage über Orte, an welchen ich lebe oder stelle mir vor zu leben, sowohl psychisch als physisch. Wirkliche Orte, imaginäre Orte, Orte der Konzentration… „Heimatsorte“ – Caul begann mit einer einschneidenden Veränderung einer Landschaft 2019. Eigenface vor und während der Corona Krise. Squint nur während der Krise. Unwillkürlich verändert sich der Blick, die Arbeitsweise, die Vorstellung… von der Realität wirklicher Orte zur Realität imaginärer Orte.
unantastbar
Lois Steger
Agrimonia eupatoria ist eine alte europäische Heilpflanze. Sie gilt als magisch und zauberkräftig. Der griechische Arzt Dioskurides setzte sie bereits im ersten Jahrhundert bei schwer heilenden Geschwüren und „Geistesschwäche“ ein. Im Volksglauben fest verankert, ist die positive Wirkung des Odermennings bei Schutzräucherungen gegen böse Mächte, Verzauberungen, schwarze Magie und negative Einflüsse.
Als Tee getrunken, wirkt er leicht betäubend. Nach seinem Genuss, heißt es, schlafe man wie ein Toter. Als Räucherstoff verbreitet Odermenning einen angenehm krautigen und würzigen Duft. Er wirkt reinigend, ausgleichend, schützend und hilft bei Unausgeglichenheit, Unruhe und Stress.
moll
Stefan Tschurtschenthaler
Die achtzigteilige Installation moll ist zwar nicht explizit zum derzeit weltweit aktuellsten Thema konzipiert worden, trotzdem fügt sie sich in Materialien, Form und Ausdruck nahtlos in die jetzige Corona- Problematik ein. Hierbei wird das Material Wachs als Träger von Erinnerung und Konservator von Geschichten und die hauchdünn aufgetragene Oberfläche aus Graphit symbolisch für Schrift und Aufzeichnung von Erlebtem und Erlittenem gesehen. Die einzelnen Rundformen, jede für sich in ihrer Oberflächenstruktur leicht von den restlichen abweichend, stehen stellvertretend für die vielen individuell erlebten Leidensgeschichten der heutigen Zeit. Der aus der Musik entlehnte Titel der Installation moll wird als Brücke zwischen Wahrnehmungs- und Gefühlsebene eingesetzt. Diese häufig als dunkel, düster und trüb beschriebene Tonart kann im Zusammenspiel mit Melodieführung, Rhythmus und Tempo in einen melancholisch, nachdenklichen Zustand versetzen – dem aktuellen Zeitgefühl entsprechend.
BO#10
Andrea M. Varesco
Das Bildobjekt stammt aus dem Quarantäne-Zeitfenster und spiegelt sowohl farblich als auch formal eine subjektive Momentaufnahme wieder. Im Ergebnis drängt sich jenseits jeder narrativen Absicht ein Empfindungsblock in Form von farbiger Materie in den beengten Bildraum.
LETHE
Maria Walcher
Welche Rolle spielt „Vergessen“ in unserer Gesellschaft? Wie wird auf den Aspekt des Vergessens aus kultur-theoretischer Perspektive eingegangen, wie taucht es in der Literatur auf und welche Assoziationen gibt es dazu im Kontext von Demenz? Im Projekt „Lethe“ nähert sich Maria Walcher dem Thema „Vergessen“ von verschiedenen Seiten an und lässt sie in einer Serie von künstlerischen Arbeiten ineinanderfließen und so eine eigene Narrative entstehen. Hier finden sich zwei davon.
LETHE. Binär
„Ob ein Mensch Erfahrungen machen kann, ist in letzter Instanz davon abhängig, wie er vergißt.” Briefwechsel: Theodor Adorno – Walter Benjamin. Weiß auf grau, im digitalen Code in eine Hängematte gestickt, analog festgehalten. Ein weiteres Rätsel der Geschichte, das es zu erforschen gilt oder doch nur Dekor? Im Moment der Entspannung ist die Zeit nicht mehr fassbar.
LETHE. Symposium
Ein „inszeniertes Symposium”, eine Stimme geht in die andere über, so wird ein fiktiver Dialog kreiert, der diverse Aspekte des Themas „Vergessen” in sich verschränkt.
Sphinx
Sara Welponer
Die Sphinx, eine im Mittelmeerraum seit dem Neolithikum vorkommende mythologische Figur, ist Hüterin der Schwelle und liminale Figur zwischen Leben und Tod. Im griechischen Mythos lebt sie in abgelegenen Orten und testet Reisende, indem sie diese Rätsel aussetzt. Nur wer antworten kann, wird durchgelassen.
Stèle
Sara Welponer
Die auf Stèle nachgebildeten Motive kommen von den Steinen aus denen die Grabkammer des Cairn von Gavrinis (Bretagne) besteht, eines Megalith Denkmals aus der Jungsteinzeit: konzentrische Kreise, Spiralen und Halbkreise – oft als „Schilder“ (= Schutz) interpretiert. Diese Motive erinnern jedoch auch an ein Labyrinth, Ort des Verlustes und der Verwirrung.
Insel
Sara Welponer
Am Horizont erscheint eine Kumuluswolke, die die Anwesenheit von Land nach einer langen Reise auf offener See signalisiert. Eine Insel. Hoffnung oder Exil?
Fotos: Alfred Tschager und Sandra Mutschlechner